Mittelstandspolitik

Mittelstandspolitik
1. Begriff: (Wirtschafts-)Politische Maßnahmen zu Gunsten mittelständischer Unternehmen verwandt (Unterstützung des  Mittelstands).
- 2. Ziele: a) Bestandspflege: Erhaltung mittelständischer Strukturen z.B. durch Schutz vor Verdrängungskonkurrenz der Großunternehmen.
- b) Ausgleich unternehmensgrößenbedingter Wettbewerbsnachteile: Die Marktposition kleiner und mittlerer Unternehmen als Anbieter oder Nachfrager ist aufgrund ihres geringen wirtschaftlichen Gewichts schwach im Vergleich zur Marktposition großer Unternehmen.
- c) Schaffung günstiger Bedingungen für ein kontinuierliches Nachwachsen kleiner Unternehmen (Erneuerung des Unternehmensbestandes).
- 3. Instrumente: a) Wettbewerbs- und ordnungspolitische I., die die Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen verbessern: Die Instrumente der  Wettbewerbspolitik, v.a. Missbrauchsaufsicht, Fusionskontrollen und Schutz vor unlauterem Wettbewerb, können auch für Ziele der M. eingesetzt werden. Differenzierte Systeme der  Unternehmensbesteuerung zur systematischen steuerlichen Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen (in der Bundesrepublik Deutschland nur ansatzweise im Rahmen der  Gewerbesteuer). Ausnahmebestimmungen oder vereinfachte Verfahren bei Regulierungstatbeständen (z.B. Vorschriften der Gewerbeordnung, Erleichterungen beim Vollzug von Umweltschutzauflagen).
- b) Spezifische Fördermaßnahmen zur Erleichterung unternehmerischer Entscheidungs- und Anpassungsprozesse:  Mittelstandsförderung.
- c) Fördermaßnahmen zu Gunsten des unternehmerischen Nachwuchses:  Existenzgründungsförderung.

Lexikon der Economics. 2013.

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